Ingwer, der in China seit über 2 000 Jahren verwendet wird, wird auch in deutschen Haushalten immer beliebter, egal ob in Smoothies, Shots, Tee, Wasser oder Säften. Doch viele Menschen fragen sich, ob diese wunderbar würzige Medizin ihrem Ruf gerecht wird und ob sie wirklich das Immunsystem stärkt.
In diesem Artikel beantworten wir die wichtigsten Fragen über die Wunderknolle und ihrer heilenden und unterstützenden Wirkung auf das Immunsystem. Wir werden Ihnen auch sagen, wie, wie oft und wie viel der Knollenpflanze Sie verwenden können. Wir geben darüber hinaus Tipps zur Lagerung der Knolle und sagen Ihnen, welche Personengruppen auf die Verwendung von Ingwer verzichten sollten.
Wie wirkt sich Ingwer auf das Immunsystem aus?
Ingwer gilt als vielseitiges Nahrungsmittel und hat viele positive Auswirkungen auf den Körper und das Immunsystem. Durch den Verzehr der würzigen Knolle setzt der Körper mehr Stoffe frei, die das Immunsystem stärken und fördern.
Reduziert Übelkeit: Verschiedene Studien haben gezeigt, dass Ingwer Übelkeit und Erbrechen reduziert. Die Inhaltsstoffe absorbieren Säuren und haben eine krampflösende Wirkung. Das reicht von der Reisekrankheit über die Übelkeit bei Chemotherapie bis hin zur Übelkeit in der Schwangerschaft.
Bei Reisekrankheit oder akuter Übelkeit und Erbrechen kann schon das Kauen der geschälten Knolle helfen. Auch kandierte oder gesüßte Ingwerwürfel können die Übelkeit lindern.
Verringerung des Appetits und Anregung der Verdauung: Die Scharfstoffe in der Knolle regen die Verdauungssäfte an, so dass die Pflanze eine appetitanregende Wirkung begünstigt. Ingwer kann aber auch bei der Gewichtsabnahme helfen, da er den Appetit zügeln kann.
Infektanfälligkeit: Studien haben gezeigt, dass das Superfood sehr gut für das Immunsystem ist, da seine Bitterstoffe das molekulare Abwehrsystem des Speichels aktivieren und somit eine antibakterielle Wirkung haben. Die Bitterstoffe in der Knolle regen darüber hinaus die Durchblutung der Nasenschleimhäute an und aktivieren die Thermorezeptoren des Körpers.
Dadurch werden Krankheitserreger schneller beseitigt und Erkältungen vorgebeugt bzw. schneller geheilt. Darüber hinaus stimulieren die Antioxidantien im Ingwer das Immunsystem und fördern so die Abwehr von Krankheiten und Infekten.
Antibakteriell und entzündungshemmend: Die Ingwerpflanze enthält viele Antioxidantien, die entzündungshemmend wirken und so die Gesundheit und das Wohlbefinden verbessern können.
Schmerzlindernd: Den Gingerolen in der Ingwerknolle wird eine schmerzlindernde Wirkung zugeschrieben, da das Gingerol in seiner Struktur der Acetylsalicylsäure im Aspirin ähnlich ist. Studien bestätigen, dass Ingwer Muskelschmerzen, Rheuma und Arthritis lindern kann. Ingwer wird außerdem zur Behandlung von Clusterkopfschmerz und Migräne eingesetzt.
Ingwer und das Immunsystem: Was ist wichtig zu wissen?
Unser Immunsystem schützt uns vor Infekten und den verschiedensten Krankheiten und Beschwerden. Deshalb ist es wichtig, es zu stärken, zum Beispiel durch eine gesunde Ernährung. Ingwer ist dabei ein Allrounder in Sachen Gesundheit, der wahre Wunder bewirkt. In den folgenden Abschnitten geben wir Ihnen die wichtigsten Antworten über die Knolle und ihre Wirkungsweise.
Das Wichtigste in Kürze
Die Wurzelknolle kann unter anderem den Appetit regulieren, die Verdauung fördern, entzündungshemmend wirken, Schmerzen lindern und Übelkeit reduzieren. Die Ingwerknolle kann auch Krankheiten vorbeugen und deren Symptome lindern. Dies ist auch von zahlreichen Studien nachgewiesen worden.
Ingwer ist eine Wurzelpflanze, die in China schon seit über 2000 Jahren verwendet wird. Auch in Deutschland verwenden immer mehr Menschen das Superfood als vitalisierenden Shot oder Smoothie, im Tee, Wasser oder Saft zu sich, um ihr Immunsystem zu stärken.
Die Pflanze sollte nur sachgerecht dosiert eingenommen werden, da er sonst Nebenwirkungen verursachen kann. Es gibt aber auch Personengruppen, für die die Knolle weniger geeignet ist: Kinder, Schwangere, Menschen mit empfindlicher Haut und Menschen mit Blutgerinnungsproblemen sollten auf den Verzehr im Allgemeinen verzichten.
Woraus besteht Ingwer?
Ingwer besteht zu fast 90 % aus Wasser. Die Wurzelknolle enthält darüber hinaus aber auch die Vitamine B und C sowie Mineralstoffe wie Eisen, Kalzium, Kalium, Magnesium, Natrium und Phosphor, die die Abwehrkräfte des Körpers aktivieren und unterstützen.
Die in Ingwer enthaltenen Scharfstoffe und ätherische Öle, die auch als Gingerole bezeichnet werden, haben eine hohe medizinische Wirkamkeit und wirken beispielsweise antibakteriell, entzündungshemmend und antioxidativ. Deshalb schwören viele Menschen auf die Wirkung des Superfoods, vor allem in der kälteren Jahreszeit.
Wie sollte Ingwer eingenommen werden, wie viel und wie oft?
Die Pflanze kann auf vielfältige Weise konsumiert werden, entweder als Getränk oder in Speisen, denen er einen besonderen Geschmack verleiht. Die Knolle wird am besten als Shot/ Smoothie, Tee, Wasser oder Saft konsumiert. Hier eine kurze Anleitung für die Zubereitung eines beliebigen, schmackhaften Shot/ Smoothie mit dem Superfood.
Den Ingwer einfach in einen Mixer oder Entsafter geben. Dabei ist es nicht notwendig, die Knolle zu schälen. Dann den Saft von z.B. Zitronen hinzufügen. Eine kleine Menge Honig oder Agavendicksaft versüßt das Getränk. Alles gut durchmischen – das ist schon alles!
Sie können dieses Rezept nach Ihrem Geschmack variieren und zum Beispiel Mandarinen oder Orangen hinzufügen. Die Ingwerpflanze und Kurkuma (oder auch Pfeffer) sind eine weitere beliebte Kombination, die das Immunsystem perfekt unterstützt.
Das Ingwergetränk sollte allerdings nicht auf nüchternen Magen getrunken werden. Es kann die Magenschleimhaut reizen und Sodbrennen verursachen. Zwei Zentiliter, also ein Schnapsglas pro Tag, reichen aus, um das Immunsystem zu stärken.
Die Bitterkeit und Schärfe des Ingwer lässt das Getränk ein wenig im Hals brennen. Es wird daher empfohlen, den Shot in einem Schluck zu leeren. Sie können auch mehrere kleine Schlucke nehmen, vor allem bei Smoothies o.Ä. Sie können den Shot auch mit Apfelsaft, Orangensaft, anderen Säften oder Wasser verdünnen.
Neben Ingwershots ist Ingwertee ein beliebtes Heißgetränk, vor allem in der kalten Jahreszeit, da er das Immunsystem fördert und die Stimmung hebt. Schneiden Sie die Knolle zu diesem Zweck in Scheiben und gießen Sie sie mit heißem Wasser auf.
Lassen Sie den Aufguss dann ein paar Minuten ziehen, damit sich die ätherischen Öle, der Geschmack und die Scharfstoffe richtig entfalten können. Für einen süßeren, weniger würzigen Geschmack können Sie Honig oder braunen Zucker hinzufügen.
Ingwerwasser wird auf die gleiche Weise zubereitet wie Ingwertee, aber das Getränk wird nach der Zubereitung auf die gewünschte Temperatur abgekühlt. Im Sommer kann man auch Eiswürfel dazugeben.
Wie sollte ich Ingwer aufbewahren?
Frische Ingwerknollen sollte gut verschlossen im Kühlschrank aufbewahrt werden. Sie können dafür Alufolie, Dosen oder Gefrierbeutel verwenden. So bleibt der Ingwer bis zu drei Wochen frisch. Bei Zimmertemperatur trocknet die Knolle allerdings schnell aus und wird faserig.
Fertige Ingwerplätzchen oder Ingwerwasser halten sich im Kühlschrank etwa eine Woche. Wird der Ingwersmoothie- oder Shot mit Saft verdünnt, kann die Haltbarkeitsdauer variieren. Die beste Art, Ingwerwasser oder Shots zu konservieren, ist, sie in Eiswürfelschalen zu legen und einzufrieren.
Was sind die möglichen Nebenwirkungen von Ingwer?
Wie bei jedem anderen Lebensmittel sollte Ingwer in Maßen verwendet und die empfohlene Tagesdosis von 2 Zentilitern nicht überschritten werden, da das Superfood neben all seinen positiven Eigenschaften auch Nebenwirkungen haben kann.
Bei Schleimhautreizungen: In dem Fall, dass die Schleimhäute gereizt sind, ist bei dem Genuss von ingwerhaltigen Nahrungsmitteln Vorsicht geboten. Das enthaltene Vitamin C und die Scharfstoffe können Hautirritationen- und Rötungen, gereizte Hautstellen beanspruchen und Schwellungen auslösen, was ein unangenehmes Wundgefühl mit sich bringen kann.
Stimuliert die Blutzirkulation: Ingwer hat eine stimulierende Wirkung und regt den Blutkreislauf an. Dies kann den Turnus der Menstruation und die Blutung selbst verstärken und Wehen während der Schwangerschaft verursachen.
Antikoagulans und Blutverdünner: Die würzige Knolle hat eine gerinnungshemmende und blutentdickende Wirkung. Die Verwendung/ Einnahme der Pflanze sollte daher vor Operationen oder während der Schwangerschaft eingeschränkt oder sogar eingestellt werden.
Schmerzen in den Gallengängen/ der Galle: Ingwer hat eine biliäre (gallentreibende) Wirkung und regt die Gallensekretion an. Dies kann zu Schmerzen in der Gallenblase führen. Außerdem können Gallensteine zu einer Verstopfung der Gallengänge führen.
Erhöhte Produktion von Magensäure: Die Wurzelknolle erhöht die Magensäureproduktion teils merklich. Daher kann der Verzehr der Pflanze Verdauungsprobleme wie Sodbrennen, Übelkeit und Blähungen fördern oder teils sogar auslösen.
Welche Alternativen gibt es zu Ingwer?
Ingwer ist Ihnen zu stark, Sie vertragen ihn nicht oder können ihn nicht einnehmen, aber dennoch wollen auch Sie Ihr Immunsystem optimieren? Für diesen Fall haben wir einige Alternativen aufgelistet, die mindestens genauso gut für Ihre körpereigenen Abwehrkräfte sind.
Zitrone: Das in Zitronen in vergleichsweise hohen Mengen enthaltene Vitamin C stimuliert das Immunsystem und die Schleimhäute und wirkt appetitanregend und verdauungsfördernd. Zitronen schützen auch vor Infektionen mit Bakterien und Viren.
Kurkuma: Kurkuma ist ebenfalls eine knollenartige Pflanze und gehört zu den Ingwergewächsen, ist aber etwas milder als Ingwer. Kurkuma wird seit langem in der ayurvedischen Medizin verwendet und gilt als pflanzliches Antibiotikum. Kurkuma enthält viele Antioxidantien, fördert die Verdauung und lindert Übelkeit.
Honig: Honig hat eine antimikrobielle Wirkung, d. h. er verringert die Fähigkeit von Mikroorganismen, sich zu vermehren oder den Wirt zu infizieren. Honig hat darüber hinaus antibakterielle, entzündungshemmende und wundheilende Eigenschaften.
Natürlich stärken auch viel Sport und Bewegung, eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung, Saunagänge und Wechselbäder das Immunsystem.
Wer sollte Ingwer nicht verwenden, um sein Immunsystem zu fördern?
Wenn Sie einen empfindlichen Magen haben oder unter Übersäuerung leiden, sollten Sie Ingwer nicht oder nur in kleinen Mengen verwenden. Die ätherischen Öle der Wurzelknolle reizen den Magen, was die Säureproduktion erhöht.
Sie können auch sicherheitshalber Ihren Arzt um Rat fragen. Er oder sie wird Ihnen sagen können, ob die Einnahme der Pflanze für Sie geeignet ist und in welchen Mengen. Auch Kinder und Schwangere sollten keine Ingwerprodukte essen oder trinken. Die Wurzel ist für erstere zu stark und kann das Verdauungssystem generell reizen.
Vorsicht ist auch geboten, wenn Sie Blutverdünner einnehmen, eine niedrige Thrombozytenzahl haben oder an einer Krankheit leiden, die die Blutgerinnung beeinträchtigt. Wenn Ingwer in großen Mengen verzehrt wird, kann er die Blutgerinnung beeinträchtigen und die Blutungsneigung erhöhen.
Unser Fazit
Ingwer ist ein wahres Allheilmittel, das das Immunsystem stärkt und auf vielfältige Weise eingesetzt und eingenommen werden kann. Er kann unter anderem den Appetit regulieren, die Verdauung fördern, entzündungshemmend wirken, Schmerzen lindern und Übelkeit reduzieren. Außerdem kann der Verzehr der Knollen auch Krankheiten vorbeugen oder deren Symptome reduzieren.
Das Superfood sollte in Maßen verwendet werden und die empfohlene Tagesdosis von 2 cl bei der Einnahme nicht überschritten werden. Andernfalls kann es zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen. Wenn Sie schwanger sind oder Blutverdünner einnehmen, sollten Sie Ingwerprodukte sparsam oder gar nicht einnehmen. Alternativ dazu haben Kurkuma, Zitrone oder Honig eine ähnliche Wirkung wie Ingwer.
Ben Lesser ist einer der gefragtesten Experten im Bereich Gesundheit, Fitness und Medizin. Seine Artikel überzeugen durch einzigartige Recherchearbeiten sowie praxiserprobte Fähigkeiten. Er ist freiberuflicher medizinischer Autor, der sich auf die Erstellung von Inhalten zur Verbesserung des öffentlichen Bewusstseins für Gesundheitsthemen spezialisiert hat. Wir haben die Ehre dass Ben exklusiv und ausschließlich für Dualdiagnosis.org Texte verfasst.