So vermeiden Sie einen Eisenmangel effektiv – Alle Fakten, Fragen und Antworten

Eisenmangel macht müde, leicht reizbar, schwächt den Körper, ist aber in der Regel nicht lebensgefährlich. Wenn Ihr Körper nicht genügend Eisen erhält, kann sich eine sogenannte Eisenmangelanämie entwickeln.

Bei einem Mangel von Eisen im Körper werden die Körperzellen nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt,und es kommt zu Funktionsstörungen. Schätzungsweise acht Prozent der Deutschen leiden unter einem Mangel. Weltweit gilt Eisenmangel sogar als die häufigste Mangelkrankheit.

Was ist ein Eisenmangel?

Eisenmangel Was ist Eisenmangel

Eisen kommt in fast allen Zellen unseres Körpers vor und ist für den Energiehaushalt unerlässlich. Ein Eisenmangel kann deshalb ein breites Spektrum an Symptomen hervorrufen. Ein Mangel macht sich nicht sofort bemerkbar, denn die Symptome treten in der Regel allmählich auf und Müdigkeit wird z.B. nur selten mit einem Mangel an Eisen in Verbindung gebracht.

Müdigkeit und Erschöpfung gelten jedoch als Hauptsymptome des Eisenmangels. Ein Eisenmangel kann anhand der Hämoglobinwerte und der Serumferritinwerte definiert werden. Hier einige Fakten zu dieser Mangelerscheinung:

  • Ein behandlungsbedürftiger Eisenmangel ist in der Regel das Ergebnis verstärkter Menstruationsblutungen, innerer Blutungen oder anderer Vorerkrankungen
  • Ein Mangel an Eisen tritt bei gesunden Menschen, die sich abwechslungsreich und gesund ernähren, nur sehr selten auf
  • Kinder und Frauen vor der Menopause haben einen erhöhten Eisenbedarf. Dies führt jedoch selten zu Mangelerscheinungen.

Wichtige Fakten im Überblick

  • Eisen ist lebensnotwendig. In den Industrieländern leidet etwa eines von drei Kindern und eine von zehn Frauen an Eisenmangel. Schwangere Frauen haben dabei generell einen höheren Eisenbedarf.
  • Nur ein Zehntel des täglichen Eisenbedarfs wird über die Nahrung aufgenommen. Eisen aus tierischem Ursprung wird vom Körper besser aufgenommen.
  • Eisen ist der Hauptbestandteil des Hämoglobins, des roten Blutfarbstoffs. Eisen bindet den Sauerstoff im Blut und in den Muskeln und transportiert ihn zu den verschiedenen Zellen im Körper.

Eisenmangel: Das sollten Sie wissen

Statistiken zufolge weisen bis zu 30 % der Weltbevölkerung einen Eisenmangel auf. In Europa sind diese Zahlen jedoch viel niedriger. In Europa ist ein behandlungsbedürftiger Mangel aber ein Ausnahmefall, nicht die Regel. Diesbezüglich wurde in der Schweiz eine Studie durchgeführt. Nur 0,1 % der 11 000 getesteten Personen wiesen eine behandlungsbedürftige Eisenmangelanämie auf.

Welche Eisenwerte sind normal?

Der Hb-Wert zeigt die Versorgung von Eisen durch die roten Blutkörperchen an. Wie bereits erwähnt, liegen die Hb-Werte innerhalb der normalen Grenzen, wenn die Eisenspeicher noch gut aufgefüllt sind. Der Transport von Eisen im Blut liefert weitere Informationen. Das Transferrin transportiert das mit der Nahrung aufgenommene Eisen in den Blutkreislauf.

Bei einem Eisenmangel kann das Transferrin kaum Eisen binden. Die Eisensättigung ist niedrig und mit dieser Bestimmung ist eher ersichtlich, ob Sie einen Mangel haben, als wenn nur der Hb-Wert bestimmt wird. Im Folgenden werden die normalen und kritischen Werte beschrieben:

  • Löslicher Transferrinrezeptor: Normalwert: 1,9-4,4 mg/l; kritischer Wert: über 5 mg/l
  • Transferrin-Sättigung: Normalwert: 16-45%; kritischer Wert: weniger als 16%
  • Ferritin: Normalwert: 30-112 mg/l; kritischer Wert: weniger als 12 mg/l
  • Hb-Wert: Normalwert: 12,3-16 g/dl; kritischer Wert: weniger als 12 g/dl

Hier ist eine Zusammenfassung der normalen Eisenwerte nach Geschlecht und Altersgruppe (Eisen in mg/dl):

  • Mann, 25 Jahre: 40 – 155
  • Mann, 40 Jahre: 35-168
  • Mann, 60: 40 – 120
  • Frau: 25: 37 – 165
  • Frau: 40: 23 – 134
  • Frau: 60: 39-149
  • Schwangere: 25-137

Wenn die Ergebnisse von Bluttests bei einem Eisenmangel in mmol/l angegeben werden, können Sie die folgenden Werte in oben gezeigter Reihenfolge als normal betrachten:

  • 7,2 bis 27,7
  • 6,3 bis 30,1
  • 7,2 bis 21,5
  • 6,6 bis 29,5
  • 4,1 bis 24,0
  • 7,0 bis 26,7

Für schwangere Frauen liegen die empfohlenen Werte bei 4,5-24,5 mmol/l. Für Säuglinge, Kinder und Jugendliche sowie Erwachsene können die folgenden Angaben als Richtwerte für die tägliche Eisenaufnahme angegeben werden, um einen Eisenmangel zu vermeiden. In der Auflistung sind die Referenzwerte 2012 für den deutschsprachigen Raum angegeben (tägliche Eisenaufnahme in mg):

  • Bis zu 3 Monate: 0,5
  • Bis zu 1 Jahr: 8
  • Bis zu 6 Jahren: 8
  • Bis zum Alter von 9 Jahren: 10
  • Jungen Bis 18 Jahre: 12
  • Bis 18 Jahre Mädchen: 15
  • Bis 50 Jahre Männer: 10
  • Bis 50 Jahre Frauen: 15
  • 51 Jahre und älter: 10
  • Stillende: 20
  • Schwangere Frauen: 30

Was sind die Ursachen von Eisenmangel?

Eisenmangel tritt auf, wenn der Körper Eisen verliert, wenn er über einen längeren Zeitraum zu wenig Eisen erhält oder wenn der Eisenbedarf ansteigt. Ursachen für einen schweren Eisenverlust sind zum Beispiel:

  • Ein chirurgischer Eingriff, der zu Blutverlust führt
  • Unfälle mit Blutverlust
  • Starke Menstruation
  • Blutspenden
  • Geschwüre
  • Tumore

Eisenmangel wird nicht nur durch äußere Blutungen verursacht. Auch innere Blutungen senken den Eisenspiegel. Frauen sind dabei gefährdet. Der Blutverlust während der Menstruation führt bei fast der Hälfte aller Frauen zu einer unzureichenden Eisenversorgung. In einer Studie aus dem Jahr 2015 untersuchten Diego Moretti und sein Forschungsteam die Verbindung zwischen dem Hepsidin-Molekül und Eisen.

Mehr als 50 junge Frauen, deren Eisenspeicher erschöpft waren, die aber noch nicht anämisch waren, erhielten täglich mindestens 40 Milligramm Eisen, wie es üblicherweise zur Behandlung von Eisenmangel eingesetzt wird. Die Forscher maßen dann die Veränderung des Hepsidinspiegels und bestimmten dessen Auswirkung auf die Aufnahme der nächsten Eisendosen.

Dabei zeigte sich, dass die Hepsidinspiegel nach sechs bis acht Stunden ihren Höchststand erreichten, aber auch 24 Stunden nach der ersten Eisendosis noch hoch genug waren, um die Aufnahme der zweiten Dosis deutlich zu verringern. Folglich konnte diese zweite Dosis, die am selben Tag oder 24 Stunden nach der ersten Dosis verabreicht wurde, nur in geringeren Mengen aufgenommen werden als die erste.

Auch Vegetarier weisen häufig einen Eisenmangel auf, da der Körper pflanzliches Eisen weniger gut verwerten kann. Schwangere Frauen, stillende Mütter und Sportler haben für gewöhnlich auch einen erhöhten Eisenbedarf. Bei schwangeren Frauen kann ein Mangel an Eisen Folgen für den Fötus haben. Leistungssportler haben teils einen um die Hälfte erhöhten Eisenbedarf.

Außerdem wird ein Eisenmangel auch durch eine erhöhte Ausscheidung von Eisen über den Schweiß verursacht. Die Aufnahme von Eisen in den Körper kann aufgrund einer verminderten Bildung von Magensäure außerdem beeinträchtigt sein. Menschen, die aufgrund der genetisch bedingten Stoffwechselkrankheit Hämochromatose immer volle Eisenspeicher haben, wachsen schneller als der Durchschnitt.

In einer klinischen Studie verglichen Dr. Pietro Cippà und Dr. Pierre-Alexandre Krayenbühl von der Abteilung für Innere Medizin des Universitätsspitals Zürich die Körpergröße von 176 Patienten mit Hämochromatose mit der der Schweizer Bevölkerung. Zum ersten Mal konnten sie feststellen, dass Patienten mit Hämochromatose überdurchschnittlich groß sind. Der Unterschied ist signifikant.

Männer sind laut den Ergebnissen der Studie demnach 4,3 cm und Frauen 3,3 cm größer.Einige Medikamente, die zur Behandlung von hohem Cholesterinspiegel oder Blasenentzündungen eingesetzt werden, können ebenfalls die Eisenaufnahme im Körper blockieren und so zu einem Eisenmangel beitragen.

Was sind die Symptome eines Eisenmangels?

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Zunächst werden Sie nicht viel von einem Mangel an dem Mineral bemerken. Der Körper hilft sich selbst und verwendet erst einmal seine angesammelten Eisenspeicher. Die ersten Symptome treten erst auf, wenn der Eisenmangel die Produktion von roten Blutkörperchen verhindert. Die Betroffenen verspüren zunächst eine allgemeine Müdigkeit, Apathie und gleichzeitige Reizbarkeit. Typische Symptome eines Eisenmangels sind u. a.:

  • Anfälligkeit für Infektionen
  • Trockene Haut
  • Kopfschmerzen
  • Verdauungsprobleme
  • Verminderte Leistungsfähigkeit
  • Vergesslichkeit
  • Atemnot/ Kurzatmigkeit
  • Erschöpfung
  • Übelkeit
  • Müdigkeit
  • Ausdünnung des Haares
  • rissige Lippen
  • Brüchige Fingernägel

Wenn der Eisenmangel nicht erkannt wird, entwickelt sich eine Eisenmangelanämie. Es kann allerdings mehrere Monate dauern, bis es zu einem starken Eisenverlust kommt. Die Symptome nehmen dann zu. Auch die Augen werden nun geschädigt. Zusätzlich zu den Sehproblemen kann es zu Ohrensausen, Schläfrigkeit und Herzproblemen kommen.

In einer 2009 veröffentlichten Studie stellten Professor Stefan Anker und ein Forscherteam des Universitätsklinikums Berlin fest, dass eine intravenöse Eisensupplementierung die Lebensqualität vieler Herzpatienten erheblich verbessern kann. Insgesamt nahmen 75 Kliniken in 11 Ländern an der Studie teil. Die Forscher untersuchten 459 Patienten mit Symptomen von Herzpumpschwäche und Eisenmangel im Blut.

Zwei Drittel wurden mit dem Wirkstoff Eisencarboxymaltose und ein Drittel mit einem Placebo behandelt. Nach 24 Wochen gaben 50 % der mit Eisen behandelten Patienten an, sich deutlich besser zu fühlen, verglichen mit nur 27 % in der Placebogruppe. Die Patienten, die die Eisenbehandlung gegen den Eisenmangel erhielten, hatten auch deutlich weniger Atemprobleme.

Auch die Lebensqualität der Patienten verbesserte sich deutlich. Das sogenannte Pica-Syndrom als Folge von Eisenmangel ist jedoch selten. Es führt zu deformierten Fingernägeln und Muskelkrämpfen in den Beinen. Wenn sich dann in der Speiseröhre membranähnliches Gewebe bildet, kann es auch zu Schluckbeschwerden kommen.

Wie macht sich Eisenmangel bei Kindern bemerkbar?

Wenn die Mutter während der Schwangerschaft ausreichend Eisen erhalten hat, werden auch die Kinder damit versorgt. Wenn die Mutter jedoch bereits einen Eisenmangel aufwies, ist dies auch für den Nachwuchs von Bedeutung. Obwohl Eisen über die Muttermilch aufgenommen wird, nimmt die Menge ab und ist sechs Monate nach der Geburt um die Hälfte reduziert. Eine eisenhaltige Beikost ist für Säuglinge im zweiten Lebensjahr essentiell.

Die zweite kritische Phase beginnt im Alter von elf bis zwölf Jahren. Der Körper entwickelt sich. Jungen bauen Muskeln auf, bei Mädchen setzt die Menstruation ein. Auch eine unausgewogene Ernährung oder das Ausüben von Sport senkt den Eisenspiegel. Kinder sollten in allen Phasen ihrer Entwicklung ausreichend Eisen erhalten. Mangelerscheinungen können die körperliche und geistige Entwicklung verlangsamen. Folgen eines Eisenmangels bei Kindern können sein:

  • Schlechte schulische Leistungen
  • Soziale Benachteiligung
  • Verminderte Leistungsfähigkeit
  • Verminderte Lernfähigkeit
  • Verhaltensauffälligkeiten
  • Probleme mit dem Gedächtnis

Mangelerscheinungen in der Kindheit können auch im Erwachsenenalter fortbestehen und eine langfristige Eisentherapie erforderlich machen. Eisenmangel im Jugendalter hingegen kann ohne langfristige Folgen behoben werden.

Wann tritt Eisenmangel während der Schwangerschaft auf?

Der Eisenbedarf steigt während der Schwangerschaft an, weshalb hier besonders auf einen Eisenmangel geachtet werden sollte. Schwangere Frauen sollten mindestens 30 Milligramm Eisen pro Tag zu sich nehmen, denn häufig reicht die Ernährung allein nicht aus. Daher werden während der Schwangerschaft häufig vorsorglich Eisenpräparate verschrieben. Schwangeren Frauen wird empfohlen, ihren Eisengehalt im Blut regelmäßig zu überprüfen.

Der erhöhte Eisenbedarf wird auch während der Stillzeit aufrechterhalten, wo er bei etwa 20 Milligramm pro Tag liegt. Die während der Schwangerschaft durchgeführten Blutuntersuchungen geben Aufschluss über den Hämoglobinspiegel. Eine Abnahme desselben ist völlig normal.

Ein Eisenmangel wird wahrscheinlicher, wenn die Schwangerschaften in kurzen Abständen stattfinden oder Mehrlingsgeburten erwartet werden. Wenn der Eisenwert unter 10 Gramm pro Deziliter Blut liegt, handelt es sich wahrscheinlich um eine Hochrisikoschwangerschaft und der Arzt sollte Eisenpräparate verschreiben.

Eisenmangel: Tipps und wirksame Therapien

Sobald ein Eisenmangel diagnostiziert wurde, muss als Erstes die Ursache gefunden werden. Störungen wie innere Blutungen müssen beseitigt und Nährstoffmängel ausgeglichen werden. Eine Ernährungsumstellung reicht nur bei einem leichteren Mangel aus, da unsere Nahrung relativ eisenarm ist. Das Blutbild sollte regelmäßig kontrolliert werden. In jedem Fall sollte eine übermäßige Eisenaufnahme vermieden werden.

  • Häufig ist eine Behandlung mit Eisenpräparaten angebracht. Dies sollte über einen Zeitraum von mehreren Monaten erfolgen
  • Die Dosierung muss genau überwacht werden, denn vor allem bei Kindern kann es zu einer Eisenvergiftung kommen
  • Eine Überdosierung von Eisen ist in jedem Fall zu vermeiden, wozu das Blutbild während der Therapie auch stets überwacht wird

Im Fall einer Eisenüberdosierung, die sich durch blutigen Brechdurchfall und massivem Flüssigkeitsverlust äußert, ist ein Notarzt zu verständigen, da eine schwere Eisenüberdosierung im schlimmsten Fall sogar tödlich enden kann.

Vermeiden Sie bestimmte Nahrungsmittel

Bestimmte Nahrungsmittel können die Eisenaufnahme erschweren, was langfristig auch zu einem Eisenmangel führen kann. Nachfolgend sind einige dieser Lebensmittel aufgeführt:

  • Schwarzer Tee
  • Grüner Tee
  • Rote Bete
  • Spinat
  • Kaffee
  • Milch
  • Cola
  • Reis
  • Sojabohnen

Die oben genannten Lebensmittel sollten bei der Einnahme von Eisenpräparaten nicht in großen Mengen verzehrt werden. Außerdem sollten immer die Anweisungen des Herstellers befolgt werden. Es wird generell empfohlen, Eisenpräparate zusammen mit Vitamin-C-haltigem Fruchtsaft statt mit Wasser einzunehmen, um die Bioverfügbarkeit des Eisens zu erhöhen.

Die Ursache für den Mangel finden

Die Behandlung beginnt meist mit der Ermittlung der Ursache. Starke Menstruationsblutungen können durch die Verschreibung der Pille gestoppt werden. Forscher der Universität Massachusetts analysierten die medizinischen Daten der Nursing Health Study 2013 zu Eisenmangel und stellten dabei fest, dass ein Mangel an verschiedenen Mineralstoffen – insbesondere Eisen und Zink – zu Beschwerden während der Menstruation führen kann.

Die Forscher wählten 3025 Frauen aus den Studienteilnehmern aus und baten sie, wie auch die anderen Teilnehmer, um Angaben zu ihren Ernährungsgewohnheiten und ihrer Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln.

Sie stellten fest, dass Frauen, die am meisten Eisen zu sich nahmen, sei es in Form von vegetarischen Lebensmitteln oder Nahrungsergänzungsmitteln, ein um 30-40 % geringeres Risiko für PMS-Symptome hatten als Frauen, die wenig Eisen zu sich nahmen. Wenn mögliche inneren Blutungen durch Tumore oder Geschwüre verursacht werden, müssen diese behandelt oder operativ entfernt werden.

Der Zweck von Eisenpräparaten besteht darin, den Eisenspiegel, auch bei einem Eisenmangel, zu erhöhen. Wenn die Anämie schwerwiegend ist, sind allerdings Bluttransfusionen erforderlich. Eisenpräparate sind dabei in verschiedenen Formen erhältlich, auf die im Folgenden näher eingegangen wird. Eisenpräparate sollten nicht ohne ärztlichen Rat eingenommen werden.

Wenn Sie das Eisen selbst einnehmen, kann es sein, dass Sie sich bei der Ermittlung der tatsächlichen Ursache täuschen. Eine innere Blutung kann dann schwer zu diagnostizieren sein. Eisenpräparate sollten zudem während den Mahlzeiten eingenommen werden. Eisenpräparate können Verdauungsstörungen verursachen und den Stuhl schwarz werden lassen.

Nahrungsergänzungsmittel

Die Behandlung von Eisenmangel erfolgt zunächst durch eine Ernährungsumstellung. Da es leider unwahrscheinlich ist, dass der Eisengehalt der Nahrung ausreicht, um die Symptome des Eisenmangels dauerhaft zu beseitigen, werden dann häufig Eisenpräparate verschrieben. Die gängigsten Eisenpräparate sind hier:

  • Tabletten
  • Kapseln
  • (Frucht-)Saft

Meist handelt es sich hier um verschreibungspflichtige Präparate, die zweiwertiges Eisen enthalten. Auf diese Weise werden die Wirkstoffe besser vom Körper verwertet und die Eisenspeicher wieder aufgefüllt.

In einer 2017 veröffentlichten Studie testete FORUM VIA SANITAS in einer Praxis für ganzheitliche Medizin an 123 Patienten mit pathologischem Eisenmangel Syndrom ein neues Nahrungsergänzungsmittel, das ein organisches, bioregulierendes Eisen enthält.

Von diesen schlossen 113 Patienten die Behandlung ab. Auch das gewünschte Behandlungsziel wurde bei 76 Patienten erreicht.  Laut Dr. Ewald Töth führte die Verabreichung von Licht-Quanten-aktiviertem Eisen während des Nachbeobachtungszeitraums zu einer Normalisierung der Eisenwerte im Blut (Transferrin, Ferritin, Eisen im Vollblut und Serum).

Darüber hinaus zeigten die meisten Patienten eine deutliche Verbesserung der häufigsten Symptome des pathologischen Eisenmangelsyndroms, wie körperliche und geistige Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, depressive Verstimmung, Schwindel, hormonelles Ungleichgewicht, Magen-Darm-Beschwerden, Muskelverspannungen und Immunschwäche.

Häufig werden auch Kombinationsprodukte mit anderen Vitaminen, Mineralien oder Spurenelementen verwendet. Bei schwerem Eisenmangel wird dreiwertiges Eisen verschrieben. Diese hohen Dosen können jedoch nur per Injektion oder Infusion verabreicht werden.

Einnahme von Eisentabletten

Eisentabletten sind eine gute Option für eine gezielte Eisensupplementierung bei einem Eisenmangel. Sie sind in der Regel gut dosiert, sodass eine Tablette pro Tag in der Regel ausreicht, um die Eisenspeicher wieder aufzufüllen. Den meisten Präparaten wird Vitamin C zugesetzt. Dies verbessert die Eisenaufnahme und gleicht die Nährstoffe in der Nahrung aus, die den Körper daran hindern, Eisen aufzunehmen.

Einnahme von Eisenkapseln

Eisenkapseln sind die übliche Art der Verabreichung bei einem Eisenmangel. Sie enthalten in der Regel hoch bioverfügbares Eisengluconat. Die Kapseln sind genau dosiert und einfach einzunehmen. Auf diese Weise können Sie sicher sein, dass Sie auch auf Reisen ausreichend Eisen zu sich nehmen.

Vitamin-C-Ergänzungen werden bei einem Eisenmangel häufig verwendet, um die Eisenaufnahme zu verbessern. Auch Vitamin B12 wird häufig zu Eisenkapseln hinzugefügt. Vegetarier können vegane Kapseln ohne Gelatine verwenden.

Einnahme von Eisensaft

Es hat sich gezeigt, dass Eisensaft ein gutes Nahrungsergänzungsmittel für Kinder ist. Die Präparate sind für Kinder ab dem Alter von sechs Jahren geeignet. Für Erwachsene mit Eisenmangel, die keine Kapseln oder Tabletten einnehmen möchten, ist Eisensaft ebenfalls zu empfehlen.

Diese Eisenpräparate gegen Eisenmangel sind überwiegend auf Fruchtsaftbasis und enthalten Pflanzen wie Wacholder, Schachtelhalm, Schafgarbe oder Fenchel. Eisensaft wird auch schwangeren Frauen empfohlen und hat sich bei älteren Menschen ebenfalls als wirksam erwiesen. Auch Vegetarier und Veganer finden hier eine Alternative. In der folgenden Zusammenfassung werden die Vor- und Nachteile der einzelnen Formen gegenübergestellt:

Tabletten
Vorteile
  • Festgelegte Dosierung
  • Hohe Produktreinheit
  • gute Bioverfügbarkeit
Nachteile
  • Beim Schlucken können Probleme auftreten
  • Dosierung kann nicht individuell festgelegt werden
Eisensaft
Vorteile
  • Einfach zu verwenden
  • Für Kinder geeignet
Nachteile
  • Enthält Zusatzstoffe
  • keine hohe Dosierung möglich
Kapseln
Vorteile
  • Bereits dosiert
  • Hohe Bioverfügbarkeit
  • Sehr reines Produkt
Nachteile
  • Nicht immer vegan
  • Beim Schlucken können Probleme auftreten

Eisenpräparate gegen Eisenmangel sollten am besten auf nüchternen Magen eingenommen werden. Eine Stunde vor dem Frühstück wird das Eisen dabei am besten vom Körper aufgenommen und verwertet. Wenn das Eisen tagsüber eingenommen wird, sollten mindestens zwei Stunden seit der letzten Mahlzeit vergangen sein.

Was Sie sonst noch über Eisenmangel wissen sollten?

Ein Eisenmangel kann den Körper schädigen und schwerwiegende Folgen haben. Wenn Sie eines dieser Anzeichen für einen Mangel an Eisen bemerken, sollten Sie Maßnahmen ergreifen, um Ihre Eisenspeicher wieder aufzufüllen. Im Folgenden erfahren Sie, wie Sie Ihren Eisenwert überprüfen können und welche Lebensmittel besonders eisenhaltig sind.

Welche Ernährung hilft gegen Eisenmangel?

Wenn Sie unter einem leichten Eisenmangel leiden, kann eine Ernährungsumstellung helfen, den Mangel zu beheben. Nachfolgend finden Sie eine Liste mit besonders eisenreichen Lebensmitteln (Eisengehalt in mg/100 g):

  • Rote Bete: 1
  • Topinambur: 4
  • Erbsen: 5
  • Tofu: 5
  • Leinsamen: 8
  • Pfefferminze: 10
  • Weizenkleie: 13
  • Blutwurst: 17
  • Thymian: 20
  • Orangen: 50
  • Erdbeeren: 60
  • Papaya: 80
  • Brokkoli: 90
  • Grünkohl: 100
  • Rosenkohl: 110
  • Rote Paprika: 120
  • Bärlauch: 150
  • Petersilie: 160
  • Schwarze Johannisbeere: 170
  • Sanddornsaft: 260

Tierisches Eisen wird generell besser absorbiert als pflanzliches Eisen. Vitamin C verbessert außerdem die Aufnahme bei einem Eisenmangel. Milch, Rotwein oder Kaffee erschweren sie tendenziell eher. Andere Mineralstoffpräparate sollten nicht zusammen mit Eisen verwendet werden. Oxalsäure in Instant-Suppen, Müsli oder Puddingpulver erschwert ebenfalls die Aufnahme von Eisen im Körper.

Wie kann man auf Eisenmangel testen?

Eisenmangel wird in der Regel durch einen Bluttest in einer Arztpraxis diagnostiziert. Ihr Arzt wird Ihren Hämoglobinwert, den sogenannten Hb-Wert, bestimmen. Dieser Wert gibt an, wie viel Eisen sich in Ihrem Blut befindet. Bei Männern liegen die normalen Standardwerte zwischen 13 und 17 Gramm pro Deziliter Blut. Bei Frauen sollte der Hb-Wert zwischen 12 und 16 Gramm pro Deziliter Blut liegen.

Diese Grenzwerte können jedoch variieren. Die Eisenanforderungen für die verschiedenen Alters- und Zielgruppen sind weiter oben aufgelistet. Wenn ein Eisenmangel vermutet wird, wird auch der Ferritinwert bestimmt. Dieser Wert gibt Auskunft über den Zustand der Eisenspeicher. Obwohl der Hb-Wert noch im Normalbereich liegen kann, ist der Ferritinwert ein frühes Anzeichen für einen Mangel an Eisen.

Wenn der Ferritinwert unter 15 mg/l liegt, handelt es sich um einen Eisenmangel, der behandelt werden muss. Der Ferritinspiegel kann auch durch Selbsttests bestimmt werden. Diese Tests werden in Apotheken verkauft. Die Testkits enthalten alle notwendigen Materialien, um eine Blutprobe aus dem Finger zu entnehmen und den Wert zu bestimmen.

Das Testergebnis liegt dabei innerhalb von 10 Minuten vor und die Genauigkeit der Selbsttests liegt bei über 90 %. Wer einen Eisenmangel feststellt, sollte diesen nicht ignorieren, sondern einen Arzt aufsuchen, um die Ursache und die weitere Behandlung zu klären.

Unser Fazit

Ein Eisenmangel ist dringend zu vermeiden, denn Eisen ist lebensnotwendig und trägt zu wichtigen Lebensfunktionen bei. Eine relativ geringe Menge an Eisen kann dabei über die Nahrung aufgenommen werden. Ein Mangel an Eisen ist in Deutschland relativ selten. Der Eisenbedarf steigt während der Entwicklung oder während der Schwangerschaft und Stillzeit.

Ein Mangel an dem wichtigen Mineral muss rechtzeitig erkannt werden. Durch die Einnahme von Eisenpräparaten kann ein Mangel dann ohne Folgeschäden ausgeglichen werden. Nach etwa sechs Monaten sind die Eisenspeicher wieder aufgefüllt und der Mangel so behoben. Bei Verdacht auf Eisenmangel sollte generell ein Bluttest durchgeführt werden.

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